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Lasst uns über Natural Wine sprechen

Natural Wine oder Orange Wine erfährt in der Weinszene immer mehr Aufmerksamkeit. Die einen lieben den Geschmack und die anderen werden sich wohl nie daran gewöhnen können. Es wirkt fast so, als ob dieses Thema die Weintrinker voneinander spaltet. 

Aber Moment mal sagt ihr?! Warum ist der konventionelle Wein, den ich sonst immer trinke, kein Natural Wine? Die Trauben sind doch „natürlich“, werden gepresst und kommen dann in die Flasche, die ich kaufe oder etwa nicht? Und generell müsste doch eigentlich jeder Wein vegan sein.

Nein, tatsächlich ist nicht jeder Wein vegan und auch nicht unbedingt „natürlich“. Wir erklären euch mal wieso, weshalb, warum: Konventionelle Weine dürfen diverse chemische Zusatzstoffe wie Sulfite enthalten. Außerdem können bei der Produktion viele Hilfsstoffe wie beispielsweise tierische Gelatine verwendet werden. Über Jahrhunderte wurde Eiweiß in den Wein geschlagen. Das bindet die Trübstoffe, die sich dann am Boden absetzen. Danach kann der klare Wein abgezogen werden. Sind es nicht die Eier, kann bei der Klärung auch ein Protein aus der Fischblase helfen. Darüber hinaus wird Casein aus frischer Milch eingesetzt, um Trübungen zu beseitigen und essigähnliche Geschmacksnoten zu mildern. Selbst wenn sich davon nichts mehr in der Flasche wiederfindet: Für Veganer ein No-Go, weswegen der Natural Wine/Orange Wine immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Natural Wine ist eine Spezialität, die in Deutschland bis vor ein paar Jahren noch ziemlich unbekannt war. Inzwischen entsteht ein richtiger Hype um Naturwein, aber man versteht ihn nicht richtig, ohne die Grundlagen zu kennen. Da wir den einen oder anderen Natural Wine mittlerweile richtig cool finden und für uns entdeckt haben, möchten wir gerne unser Wissen darüber mit euch teilen:

 

Wie wird Natural Wine hergestellt?

Während der Herstellung wird weder etwas hinzugefügt, noch wird etwas entzogen. Keine chemischen Zusatzstoffe, keine Hilfsstoffe und natürlich kein Eiweiß aus der Fischblase. Anschließend wird der Most (also der Saft, der aus dem Keltern der Weinbeeren gewonnen wurde) mit natürlichen Hefen und ohne Filtration vergoren. Das Hauptaugenmerk liegt zudem auf den Verzicht von Schwefeldioxid. Bedeutet: Ein Natural Wine ist wenig bis gar nicht geschwefelt.

Bei jedem Gärungsprozess entstehen Sulfite, die ihr auch in Äpfeln oder in eurer Pommes finden könnt. Der Zusatz von etwas Schwefel führt dazu, dass dieser die Hefen, den Sauerstoff, Zucker und Pigmente bindet und der Wein somit haltbarer gemacht wird.

 

Im Übrigen: Irgendwie glauben immer sehr viele, dass Kopfschmerzen von Schwefel verursacht werden. Das ist aber gar nicht so. Die Kopfschmerzen werden von biogenen Aminen ausgelöst (hier: Histamin), oder durch übermäßigen Konsum. Letzteres kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen :)

 

Aussehen & Geschmack:

Dadurch, dass Natural Wine nicht gefiltert wird, hat er eine gewisse Eintrübung und wird euch beim ersten Sehen bestimmt an naturtrüben Apfelsaft erinnern. Der Geschmack kann sich aufgrund der Flüchtigkeit (flüchtige Säure) sehr schnell ändern, was das Trinken nochmal spannender macht. Die Geschmacksnoten erinnern an Cider und Kombucha. Man kann sagen, irgendwie sind Naturweine „funky“, sie sind wild und zum Teil auch grob.

 

Unsere Meinung:

Naturwein heißt, dass ich der Natur vertrauen soll, dass sie etwas liefert was gut ist. Man muss also beim Natural Wine Offenheit zeigen, offen sein für Veränderungen im Wein. Die Winzer, die wir kennen gelernt haben arbeiten mit der Natur und nicht gegen sie. Sie schätzen, was die Natur uns für Erzeugnisse liefert und gehen behutsam mit ihr um.

Wir finden Natural Wine total spannend, müssen jedoch zugeben, dass uns nicht jeder Naturwein schmeckt. Manchmal mögen wir sie und manchmal sind uns die Aromen viel zu fremd. Ausprobieren sollte man es auf jeden Fall. Ein interessanter Trend, den wir mit Spannung verfolgen. Ein Natural Wine ist häufig teurer als ein konventioneller Wein, jedoch kostet die Umsetzung nachhaltiger Prinzipien auch sehr viel Zeit und Geld. Probiert es und schlürft die Natur aus dem Glas. Es ist super interessant zu sehen, was die Natur uns für Erzeugnisse liefert, wenn wir sie ganz allein arbeiten lassen, ohne unsere Hände großartig mit ins Spiel zu bringen. 

Im Übrigen haben wir auch den einen oder anderen Orange- und Natural Wine im Angebot. 

Ihr wisst ja, wir eiern im Ruhrpott nicht lang rum: Wir reden nicht nur Tacheles, wir trinken Tacheles.

Tacheles ist ein Orange Wine. Das bedeutet, es ist nichts anderes als ein maischevergorener Weißwein (Herstellung wie ein Rotwein). Äpfel und Birnen gepaart mit Pfirsicheistee. Im Mund fühlt es sich fast an wie ein Rotwein, was das Ganze unglaublich spannend macht. Tacheles ist perfekt für Einsteiger geeignet. Auch hier ist meine Devise ausprobieren. Man entdeckt immer etwas Neues, wenn man die Natur aus dem Glas schlürft.