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Wein Ruhrgebiet Herne

Wein verkosten mit allen Sinnen

Wein verkosten mit allen Sinnen – dieser Gedanke hat auch Weingut Reinhardt nicht losgelassen. So hat es sich Familie Reinhardt zur Aufgabe gemacht, jeden Wein mit einem eigenen Etikett zu versehen, auf dem die vier Sinne, Hören, Sehen, Riechen und Schmecken abgebildet sind. Das besondere hierbei ist, dass jeder Wein sein eigenes Etikett bekommt und wir schon anhand des Etiketts sehen können, wie der Wein schmeckt. So zaubert uns der Rose beispielsweise ein breites Lächeln ins Gesicht, die Augen sind geschlossen, wir sind entspannt und unsere Nasen nehmen intensive fruchtige Noten von Erdbeeren und Sauerkirschen auf. Zum Vergleich, beim Weißburgunder aus der Eigensinn-Linie sehen wir eine dicke Knollnase, volle Lippen und einen leicht abschweifenden Blick. Das Etikett zeigt uns, dass hier ein ganz fetter Duft von Pfirsich und Honig aus dem Glas strömt. Die Lippen zeugen von der Vanille-Note und der Cremigkeit des Weins. Wenn Ihr den Wein trinkt, versteht Ihr auch den abschweifenden Blick, den dieser Schmackofatz ist ein richtiger Wein zum Genießen. Spannend oder? Dann kommen wir mal zu den allgemeinen Erklärungen, damit ihr Eure Sinne bei der nächsten Weinverkostung auch mal zu Hause ausprobieren könnt 😊

Hören

Fangen wir mit dem Sinn an, der als erstes beim Wein verkosten angesprochen wird. Das Gehör. Zugegeben, wenn wir Reinhardt bei unseren Weinproben vorstellen, fragen viele „wie soll ich den Wein denn hören?“ und die Frage ist auch nicht ganz so einfach zu beantworten. Letztlich geht es erstmal um das Feeling. Du hörst, wie die Flasche geöffnet und der Wein ins Glas eingeschenkt wird. Hierbei kannst Du schon die ersten Unterschiede wahrnehmen. Hat die Flasche einen Schraubverschluss oder einen Korken? Fließt der Wein schnell und spritzig ins Glas oder eher langsam und cremig? Nimm die Geräusche bewusst wahr und stelle Dir vor, was für ein Wein dich erwarten könnte. So kann die Verkostung schon spannend beginnen.

Sehen

Sobald der Wein den Flaschenhals verlässt und in Dein Glas fließt, kannst Du schon die Farbe des Weins erkennen. Je nachdem, wie gut Du dich bereits mit Wein auskennst, kannst Du Dir schon vorstellen, wie dieser schmecken wird. Am besten nimmst Du das Glas in die Hand und hältst es gegen einen weißen Hintergrund. So kannst Du die Farbe des Weins noch besser erkennen. Die Weinfarben unterscheiden sich je nach Rebsorte, Herstellungsweise und Alter des Weins und sind eines der größten Unterscheidungsmerkmale.

Für alle die es noch nicht wissen, Weißwein stammt nicht automatisch von grünen und Rotwein von roten Trauben. So lassen sich aus den meisten roten Traubensorten auch Weißweine herstellen, denn der Saft dieser Trauben ist in vielen Fällen weiß. Die Farbe des Weins entsteht durch die Traubenschalen. So ist für die Farbe des Weins entscheidend, wie lange der Saft mit den Schalen vergoren wird, man sagt hierzu auf der Maische liegt (aber dazu kommen wir noch). Der in Deutschland so beliebte Grauburgunder wird beispielsweise aus roten Trauben hergestellt und erhält dadurch auch seine meist kräftige goldgelbe Farbe. Roseweine werden aus roten Trauben hergestellt, dürfen aber nur wenige Stunden (in der Regel zwischen 4 und 12 Stunden) auf der Maische liegen und werden dann ohne Schalen wie Weißwein vergoren. Was das Alter betrifft werden Weißweine mit steigendem Alter dunkler, bei Rotweinen hingegen verblasst die Farbe und es entwickelt sich oft ein Braunstich.

Riechen

Bereits beim Einschenken wird Dir der Duft des Weins langsam in die Nase steigen. Nimm das Weinglas wieder in Deine Hand und beginne es zu schwenken, sodass sich das Aroma im Glas verteilt und Du die verschiedenen Aromen besser wahrnehmen kannst. Rieche nun am Wein und beginne ein Aromaprofil zu erstellen. Hierbei versuchst Du 2-3 Fruchtaromen, 2-3 Kräuteraromen (oder was Dir sonst noch Besonderes auffällt) sowie Eichen- oder Erdaromen zu erkennen (falls diese vorhanden sind).

Die Nase ist unser wichtigstes Geschmacksorgan, so könnten wir ohne unseren Geruchssinn nicht einmal rohe Zwiebeln erkennen. Ein paar Aromen im Wein zu erkennen sollte demnach doch gar nicht so schwierig sein. Also Nase ins Weinglas stecken und losschnüffeln.

Schmecken

Juhu, kommen wir nun endlich zum Verkosten des Weins. Nimm einen kleinen Schluck Wein und schwenke ihn in Deinem Mund herum.

Mit der Zunge kannst Du fünf verschiedene Geschmacksrichtungen erkennen: Süß, sauer, salzig, bitter und umami (positiv geschmacksverstärkend). Die Zunge verrät Dir also mehr über die Geschmacksnoten des Weins. Ist der Wein eher süß oder eher trocken? Wie viel Säure hat der Wein (Kitzelt er angenehm erfrischend in Deinem Mund oder ist er eher sauer?)? Sind die Tannine (Gerbstoffe) abgestimmt und dezent oder ziehen sie Dir deine Wangen zusammen? Schmeckst Du das was Du gerochen hast oder kommen noch weitere Aromen hinzu? Brennt der Alkohol beim Hinunterschlucken des Weins oder gleitet er Dir sanft den Rachen hinunter? Und als letzte Frage, sind die verschiedenen Eigenschaft harmonisch aufeinander abgestimmt? Dann hast Du es mit einem tollen Wein zu tun 😊

Hat Deine Zunge den Wein genügend erforscht, ist Dein Gaumen an der Reihe. Behalte den Wein für einige Sekunden im Mund und fühle mit deinem Gaumen wie dicht sich dieser anfühlt. Die Textur bzw. das Mundgefühl des Weins ist ein spannendes Feld und verrät Dir beispielsweise um welche Rebsorte es sich handelt, wie reif der Wein ist und aus welcher Region dieser stammt. So kann sich ein Weißwein am Gaumen schön leicht und knackig-frisch anfühlen und damit über einen leichten bis mittleren Körper verfügen, während Rotweine häufig viel schwerer und dicker in ihrer Textur und damit sehr körperreich sind.

Nehmt Euch genügend Zeit für das Verkosten, um den gesamten Geschmack des Weins erleben zu können. Saufen könnt ihr ja im Anschluss. Ihr wollt doch schließlich zu richtigen Weinkennern werden, hehe.

Fühlen

Fühle abschließend nochmal in Dich hinein. Wie hat Dir der Wein gefallen? War der Wein stimmig für Dich? Hat er Deinen persönlichen Geschmack getroffen?

Wenn Du magst, mach Dir mal eine Verkostungsnotiz und bewerte den Wein für Dich, damit Du ihn mit anderen Weinen vergleichen kannst. Uns hat es sehr geholfen während der Verkostungen Notizen zu machen, da man bei einer größeren Menge an Weinsorten schnell den Überblick verliert. Und jedes Mal ne neue Flasche aufmachen, weil Du vergessen hast wie er schmeckt, wäre ganz schön gefährlich.

Wir hoffen das Lesen hat Euch Spaß gemacht. Ich finde eine Weinverkostung hat schon fast etwas Meditatives. Lasst Euch mal darauf ein und nehmt den Wein mit all Euren Sinnen wahr. So lernt Ihr nicht nur mehr über den Wein, es ist auch noch total entspannend 😊 Bis zum nächsten Mal.